Der Text des Liedes entstammt der Feder des Bregenzer Arztes und Mundartdichters Kaspar Hagen (1820 - 1885). Hagens schriftlicher Nachlass wurde am 1. Mai 1945 bei einem Angriff auf Bregenz zerstört, somit gibt es keine weiteren Hinweise zur Entstehung des Textes. 1872 wurde er in Hagens Gedichtband „Dichtungen in alemannischer Mundart" publiziert und in … Hoamatle weiterlesen
Kategorie: 1924 – 1946: Ravag Singen
RAVAG SINGEN
Mit der Gründung der RAVAG (Österreichische Radio- Verkehrs-Aktiengesellschaft) entwickelten sich 1924 für dieses Medium passende Volksmusikveranstaltungen, wie das „RAVAG Singen“ im Jahre 1932 – ein Gesangswettbewerb in allen Landesteilen. Dies hatte großen Einfluss auf regionale Eigenheiten, wie etwa das dreistimmige Singen in enger Lage, welches durch das Radio weite Verbreitung fand. Mit diesem neuen Medium und mit den schon Ende des 19. Jahrhunderts erfundenen ersten Tonträgern, den Schellacks, begann ein neues Zeitalter im Umgang mit Musik.
Bis zum Missbrauch des neuen Mediums sollte es allerdings nicht lange dauern. Wie die Volksmusik selbst wurde es vorallem in der Zeit des Nationalsozialismus für die Zwecke des Regimes instrumentalisiert. Der Volksmusik verblieb dadurch über Jahrzehnte hinweg ein nationalistischer Beigeschmack, von dem sie sich erst langsam wieder befreien kann.
Siebenschritt
Die bekannte Volkstanzforscherin Ilka Peter (1903-1999) zeichnete in den 1930er und 1940er in verschiedenen Regionen Salzburgs Siebenschritt-Formen auf. Ihre Aufzeichnungen bei diesem und bei vielen anderen Tänzen zeigen, dass zur jeweils gleichen - oder nur geringfügig variierten - Melodie jeweils andere Schrittfolgen getanzt wurden. Die frühe Volkstanzforschung sah darin, ähnlich wie beim Dialekt, regionalspezifische Ausprägungen. Ob … Siebenschritt weiterlesen
Üsor drü ufom Kanapee
„Üsor drü ufom Kanapee" („Wir drei auf dem Kanapee") ist ein flotter Galopp wie ihn die Bauernkapelle Andelsbuch aus dem Bregenzerwald, Mitglieder des „Musikvereins Harmonie Andelsbuch", nach dem Zweiten Weltkrieg zum Tanz musizierte. Die erste Niederschrift findet sich im sogenannten „Schwarz Büochle" der „Kohlermusik", 1926 angelegt vom Klarinettisten Xaver Kohler (1892-1980), einem gebürtigen Andelsbucher. Xaver … Üsor drü ufom Kanapee weiterlesen
Zwa Fiedeln, a Klampfen, a Maurerklavier
„Die feine Nobless schwärmt heut nur mehr für Jazz" - komponiert von Theodor Wottitz und getextet von Karl Leibinger vor 1937. Dieser Liedanfang des Wiener Heurigenmarsches ist ein charakteristisches Beispiel dafür, wie Vertreter des Wienerliedes seit der vorigen Jahrhundertwende und sich insbesondere in der Zwischenkriegszeit verstärkt bemühten sich von der aufstrebenden, internationalen Popularmusik abzugrenzen. Sie … Zwa Fiedeln, a Klampfen, a Maurerklavier weiterlesen
O Rosntal
Dieses Heimatlied stammt aus der Feder des Oberlehrers Johann Mack, eines gebürtigen Rosentalers. In der Zeit des Ersten Weltkrieges war er als Lehrer in Kappel an der Drau bei Ferlach tätig. Nach der Besetzung Kärntens durch jugoslawische Truppen wurde er wie viele andere gefangen genommen. In seiner Gefangenschaft in Laibach, die geprägt war von der … O Rosntal weiterlesen
Nun ist die Zeit und Stunde da
Dieses burgenländische Auswandererlied besingt den Abschied und die von viel Hoffnung gezeichnete Reise nach Amerika. Seit dem Staatsgrundgesetz von 1867 wurde die freie Auswanderung in Österreich garantiert. Wirtschaftlich schlechte Bedingungen zwangen viele ihre Heimat zu verlassen und in der Ferne das Glück zu suchen. Besonders das Burgenland wurde sehr stark von dieser Auswanderungswelle erfasst, die … Nun ist die Zeit und Stunde da weiterlesen
Schlaf, Jesulein, schlaf
Dieses Weihnachtslied zählt zu den kirchlichen Wiegenliedern. Diese gehen auf den Brauch des „Kindlwiegens“ zurück. Dieser ist seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar. Vorwiegend in Frauenklöstern wurde die Figur des Krippenkindes bei der Andacht in der Kirche symbolisch in den Schlaf gewogen. Das Wiegen bedeutete für viele Nonnen wohl auch eine Ersatzhandlung für die gelobte Kinderlosigkeit. … Schlaf, Jesulein, schlaf weiterlesen
Kikerikiki (Gickerl-Polka)
Dieses Stück ist auch bekannt als Gickerl-Polka oder Gickerl-Tanz. Der hier zu findenden Tanzbeschreibung liegen Aufzeichnungen aus Hauzenberg in Niederbayern von Erna Schützenberger aus dem Jahr 1930 zugrunde. Publiziert wurde dieser Tanz erstmals 1985 in Hermann Derschmidts „Tänze aus Oberösterreich“ mit Melodie und drei verschiedenen Tanzvariationen mit der Bemerkung, dass der Kikeriki im „Dreiländereck“ in mehreren Varianten … Kikerikiki (Gickerl-Polka) weiterlesen
Zu Steinbach im friedlichen Orte
Dieses Lied zählt zu den Moritaten - einer Liedform, deren Bezeichnung sich von „Mordtat" ableitet und zu einer Sonderform des Bänkelgesangs gehört. Solche Lieder, deren Inhalt Diebstähle, Morde und andere grausame Taten zum Gegenstand haben, wurden vielfach auf Jährmärkten und ähnlichen Veranstaltungen zur Unterhaltung vorgetragen. Üblicherweise stand der Vortragende auf einem hölzernen „Bänkel", aus dem … Zu Steinbach im friedlichen Orte weiterlesen