Bibihenderl – Wia i bin auf d’Alma aufi ganga

Bild: Cover Kikeriki Hahnliederbuch, gezeichnet von Josef und Elisabeth Reisinger

Liedgeschichte:

Dieses weit verbreitete Lied ist vor allem bei Kindern in ganz Österreich beliebt. 1908 von Robert Popelak im Mürztal aufgezeichnet wurde es in der Zeitschrift „Das deutsche Volkslied“ (10/1908) unter dem Titel „s’Bibihenderl“ veröffentlicht.

Die Henne und der Hahn kommen in zahlreichen Volksliedern vor. Das war 1999/2000 für die Pädagogin Elisabeth Handl Anlass, sich mit ihrer Klasse an der SHS Scheibbs in Kooperation mit weiteren Schulen auf die Suche nach Hahnliedern zu begeben. Gemeinsames Singen, Tanzen und Musizieren rund um den Hahn begeisterte die SchülerInnen. Daraus entstand das im Bild zu sehende Hahnliederbuch „Kikeriki“ in Zusammenarbeit mit Volker Derschmidt. Das Buch zeigt, dass sowohl Henne als auch Hahn im Leben der Menschen eine zentrale Rolle spiel(t)en. Daher werden sie in vielen Liedern besungen, so in Liebes- oder Frühlingslieder ebenso wie in Spott- und Scherzlieder, Kinderlieder und Reimen. Auch in Standesliedern und Lieder zu bestimmten Anlässen und Bräuchen sind sie zu finden.

Video:

Im Video ist das Stück zum Mitsingen von Katharina Nimmervoll (Gesang) mit instrumentaler Begleitung von Reinhard Gusenbauer, Franz Obermair und Theresa Lehner zu hören. Diese und weitere Lieder wurden zum beliebten Liederbuch „Reserl mitn Beserl. Alpenländische Kinderlieder für Kindergarten und Volksschule“, herausgegeben vom OÖ Volksliedwerk 2020/21 eingespielt. Weitere Stücke sind auf deren youtube Kanal zu finden.

Tonaufnahme:

Zu hören sind die Kinder der VS Hüttschlag mit Eva Aichhorn, auf der CD „Bigga, Bogga, Besenstiel“, herausgegeben 1994 vom Salzburger Volksliedwerk.


Projekt:
Bibihenderl
Schulen:
Volksschule, musikalische Früherziehung
Zeitraum:
einzelne Stunden
Personen:
Kinder, SchülerInnen und Lehrpersonen, evtl. MusikpädagogInnen der Volksliedwerke

Projektbeschreibung:

Brigitte Schaal hat uns ihre Ideen zum Einlernen des Liedes „Bibihenderl“ übermittelt. Sie ist Mitarbeiterin in der Landes-Kultur GmbH, Sammlung Musik/Volksliedarchiv. Seit ihrer Kindheit beschäftigt sie sich mit Liedern, die für Kinder geeignet sind und hat fast 20 Jahre lang bei unzähligen Volksmusikprojekten v. a. in Volksschulen in ganz OÖ versucht, Kindern auf fröhliche Art einen einfachen und mitreißenden Zugang zum alpenländischen Volkslied zu vermitteln. Einige Liederheft sind hierfür erstellt worden und werden von den LehrerInnen gerne weiterverwendet.

Zuerst muss geklärt werden, ob alle Kinder wissen, was ein Bibihenderl ist…Ein junges Hendl, das neugierig ist, unternehmungslustig und dem so Manches passiert – wie auch kleineren Kindern, die alles Mögliche ausprobieren. Da haben die Kinder sicher gleich mal Einiges zu erzählen, was ihnen so alles wiederfahren ist, als sie etwas zum ersten Mal versucht haben.

1. Strophe: Das Bibihenderl macht mit einer Begleitung einen Ausflug auf die Alm, dort wollte es jemand einfangen, vielleicht die Sennerin – warum wohl? Vielleicht sollte es im Kochtopf landen! Sehr gefährlich für Henderl!

Refrain: Das Henderl muss sehr aufpassen und sich ducken (klein machen, bücken), damit es keiner sieht.

2. Strophe: Im Wald ebenso die gleiche Gefahr, hier lauern vielleicht gefährliche Tiere, die dem Henderl an den Kragen wollen.

3. Strophe: Das Bibihenderl hüpft auf den Herd, vielleicht um nachzusehen, was Gutes gekocht wird und schon ist es passiert, dass es sich die kleinen Zehen und Pratzerl verbrennt. Wem von den Kindern ist sowas schon mal passiert beim Ofen, Herd oder Kachelofen?

4. Strophe: Anscheinend ist das Bibihenderl schwerer verletzt, denn es soll ein neues gekauft werden bzw. getauscht: 5 Schusser (= Murmeln zum Spielen) im Tausch gegen ein Henderl – ob das reicht? Früher gab es viele Geschäfte im Tauschhandel, besonders am Land, nach dem Krieg, als es in der Stadt nicht viel zu kaufen gab, wurden Lebensmittel bei Bauern eingetauscht gegen etwas anderes Wertvolles, vielleicht ein Schmuckstück oder so. Diesen Tauschhandel kann man gerne ausprobieren.

Für kleinere Kinder ist es lustig, wenn sie beim Singen zwischen den Strophen wie ein Henderl herumlaufen dürfen, mit den Flügerln schlagen und aufgeregt gackern.