Dieses Lied zählt zu den Moritaten - einer Liedform, deren Bezeichnung sich von „Mordtat" ableitet und zu einer Sonderform des Bänkelgesangs gehört. Solche Lieder, deren Inhalt Diebstähle, Morde und andere grausame Taten zum Gegenstand haben, wurden vielfach auf Jährmärkten und ähnlichen Veranstaltungen zur Unterhaltung vorgetragen. Üblicherweise stand der Vortragende auf einem hölzernen „Bänkel", aus dem … Ich geh mit meiner Laterne weiterlesen
Kategorie: 1819 – 1903: Musiksammlung
MUSIKSAMMLUNG
Im Zuge der Romantik wuchs in adeligen und bürgerlichen Kreisen das Interesse für naturhafte Erscheinungen, Lebensgewohnheiten und damit für die Musik der Landbevölkerung. Auslösender Faktor war hier die Industrialisierung, die althergebrachte Lebensformen verschwinden ließ. Als Folge wurde Volksmusik nicht mehr ausschließlich in einem sozialen Kontext praktiziert, sondern für Repräsentations- und wirtschaftliche Zwecke eingesetzt. Weiters zogen auch viele Leute als Industriearbeiter in die Städte und brachten ihre unterschiedlichsten Musikstile mit, die die musikalischen Unterhaltungsformen der Metropolen prägten.
1850 erlebte die Zither als volksmusikalisches Gegenstück zum bürgerlichen Klavier ihren ersten Höhepunkt. Blasmusikinstrumente waren nun kostengünstig herzustellen, Militärmusikkapellen kamen in Mode und bald wurden die Geigengruppen von lauteren Bläserensembles (Trompete, Horn, Tuba, Klarinette) abgelöst. Die neuen Handzuginstrumente (Akkordeon und Harmonika) machten es um 1860 möglich, mit einer Person eine ganze Orchesterunterhaltung anzubieten. In der Volksmusik setzte sich dieses von Volksmusikpflegern zunächst verdammte Instrument erst viel später durch.
Forscher und Sammler begannen Lieder und Tänze aufzuzeichnen. 1819 erschien von Zischka und Schottky das Büchlein „Österreichische Volkslieder“. Unterstützt durch namhafte Persönlichkeiten wie etwa Erzherzog Johann von Habsburg-Lothringen (1782-1859) initiierte Joseph von Sonnleithner (1766-1835), der Sekretär der „Gesellschaft der Musikfreunde in Wien“ eine erste zielgerichtete, systematische Initiative zur Sammlung und Analyse von Volksmusik in der k. u. k. Monarchie“.
Wo i geh und steh – Erzherzog Johann Jodler
Dieses Lied kann als Lob an Erzherzog Johann von Österreich (1782-1859) verstanden werden. Er ging nicht nur als Modernisierer in die Geschichte ein, sondern war auch in volkskultureller Hinsicht äußerst wichtig für die Steiermark, denn er trug zum Sammeln und Fördern materieller und geistiger Kultur bei und pflegte einen engen Kontakt zur Bevölkerung. Ausgedrückt hat … Wo i geh und steh – Erzherzog Johann Jodler weiterlesen
Kasermandl – Auf der Umbrückler Alm
Die Umbrückler Alm befand sich oberhalb der Hungerburg, an der Nordkette bei Innsbruck. Autor des gerne gesungenen und in Tirol relativ weit verbreiteten Liedes ist der berühmte Tiroler Lieddichter Josef Pöll (1874-1940). Das Lied mit dem gleichnamigen Strophenanfang „Af der Umbrückleralm" ist auch bekannt unter dem Titel „'s Kasermandl". Die Figur des Kasermandls ist sagenumwoben. … Kasermandl – Auf der Umbrückler Alm weiterlesen
Das Schifflein schwingt si dani vom Land – Wachauer Schifferlied
Der Liedinhalt basiert auf einer historischen Grundlage: Mit dem Untergang Konstantinopels 1453 fiel ganz Griechenland unter die Herrschaft der Osmanen. 1821 kam es zum erfolgreichen Aufstand gegen die Türken und im Folgejahr zur Verkündung der Unabhängigkeit Griechenlands. Von Westeuropa traten griechenfreundliche Freischaren in den Kampf ein, um die Gefahr 'vor der Haustür' zu bannen und … Das Schifflein schwingt si dani vom Land – Wachauer Schifferlied weiterlesen
Sternpolka
Bekannt geworden unter dem tschechischen Namen „Doudlebska Polka“ herrschte über die Herkunft der Sternenpolka lange Zeit Uneinigkeit. Während die einen meinten, es handle sich um einen ursprünglich tschechischen bzw. slowakischen Tanz, verorteten andere ihren Ursprung in Dänemark. Eine weitere, abenteuerlichere Theorie ging davon aus, dass der Tanz durch eine tschechische Studentin in die USA gebracht … Sternpolka weiterlesen
Wiener Künstler
Im Zuge der nationalen Identifikation im 19. Jahrhundert erlangte der Marsch besondere Bedeutung und große Beliebtheit. Die österreichische Militärmusik war international auf höchstem Niveau. Der städtische Konzertbetrieb der Militärkapellen mit seiner konzertanten Marschmusik stellt eigentlich das Bindeglied zu den Heurigenmärschen dar - die Musik war nun zum Hören, nicht mehr zum Marschieren und Defilieren … Wiener Künstler weiterlesen
Und da obn, sagt er, auf der Höh
Tirols Musikgeschichte wurde während des 15. – 17. Jahrhunderts vor allem durch das Hause Habsburg geprägt, unter anderem durch Persönlichkeiten wie Kaiser Maximilian. In dieser Zeit widmete man der Kultur der unteren sozialen Schichten wenig Aufmerksamkeit. Erst im Zuge der Aufklärung des 18. Jahrhunderts entstand allmählich Interesse am volkskulturellen Leben. Besonders die „Tuxerin“ und der … Und da obn, sagt er, auf der Höh weiterlesen
Steirer
Der „Steirer“, unter anderem auch Steyrer, Steurer, (ober)steyrischer Tanz, Steiermärker und Obersteirischer Nationaltanz genannt, war lange eine der wichtigsten Tanzformen in der Steiermark. Dieser Werbetanz gehört zur Gruppe der „Wickler“ oder „Almerischen“, die wiederum gemeinsam mit dem Landler und dem Schuhplatter der großen Familie der Ländlertänze zuzurechnen sind. Lange Zeit hindurch wurde er als Einzelpaartanz … Steirer weiterlesen
Russbacher Tänze
Der „Russbacher“ ist eine der bekanntesten Schleunigen-Melodien. Er wurde erstmals 1819 in der Sonnleithner-Sammlung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien schriftlich aufgezeichnet und stammt aus Russbach im salzburgerischen Abtenau, an der Grenze zum Salzkammergut. Aus dem Jahre 1919 liegt eine Abschrift dieser Aufzeichnungen von Raimund Zoder vor. Der Schleunige hat in diesem Fall bereits seinen … Russbacher Tänze weiterlesen