Schlaf, Jesulein, schlaf

Bild: Cover Buch „O Wunder groß“ von Vera Striegl und Sandro Pezetta

Liedbiografie:

Dieses Weihnachtslied zählt zu den kirchlichen Wiegenliedern. Diese gehen auf den Brauch des „Kindlwiegens“ zurück. Dieser ist  seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar. Vorwiegend in Frauenklöstern wurde die Figur des Krippenkindes bei der Andacht in der Kirche symbolisch in den Schlaf gewogen. Das Wiegen bedeutete für viele Nonnen wohl auch eine Ersatzhandlung für die gelobte Kinderlosigkeit. Begleitet wurde dieses mit Gesang. Der Brauch ist zunehmend in Vergessenheit geraten, während die Lieder heute noch gerne gesungen werden.

Das Lied „Schlaf Jesulein schlaf“ wurde, mit leichten Abweichungen, schon vielfach aufgezeichnet und veröffentlicht. Diese schriftliche Aufzeichnung stammt aus dem Jahre 1937 von Karl M. Klier aus Apetlon im Burgenland. 2005 erschien sie im Burgenländischen Weihnachtsliederbuch „O Wunder groß“ von Sepp Gmasz. Für die Gestaltung des Buches konnte er Sandro Pezetta und Vera Striegl zwei Mitglieder der Förderwerkstätte von „Rettet das Kind Burgenland“ gewinnen.

Tonaufnahme:

Das Tonbeispiel stammt von 2007. Es singen Karin Ritter und Sepp Gmasz vom Burgenlädnischen Volksliedwerk.


Projekt:
Hirtenkantate mit burgenländischen Advent – und Weihnachtsliedern
Schulen:
1. – 4. Klasse Volksschule Bernstein, Burgenland
Zeitraum:
21.10. – 15.12. 2008
Personen:

2 PädagogInnen, 35 SchülerInnen, 3 ReferentInnen 

Projektbeschreibung:

Am Schulbeginn 2008/09 trat die Volksschule Bernstein an das Burgenländische Volksliedwerk mit dem Wunsch heran, ein Weihnachtsspiel aufzuführen. Daraus entwickelte sich ein „Mit allen Sinnen“ Projekt, bei dem die SchülerInnen innerhalb von zwei Monaten eine Hirtenkantate für SolistInnen, Kinderchor, SprecherInnen, SchauspielerInnen und Instrumentalensemble einstudierten. Ziel dabei war es, weniger bekannte burgenländische Advent- und Weihnachtslieder kennen zu lernen, um diese den Eltern und Bekannten vorzuführen. Die Publikation „O Wunder groß“, eine Sammlung solcher Literatur von Sepp Gmasz, diente als Grundlage. Die zu sehende Zeichnung ist diesem Liederheft entnommen, das durch Zeichnungen von Vera Striegl und Sandro Pezetta von der Förderwerkstätte „Rettet das Kind“ gestaltet wurde.

Karin Ritter vom Burgenländischen Volksliedwerk schrieb ein einfaches, kindgerechtes Schauspiel, angelehnt an die Tradition der weihnachtlichen Christ – Geburt Spiele, von denen es im Burgenland etliche Aufzeichnungen gibt. Da an der Volksschule Bernstein einige SchülerInnen bereits ein Instrument lernten, richtete Ralf Schöck, ebenfalls vom Burgenländischen Volksliedwerk, die Lieder für ein Ensemble bestehend aus Geige, Blockflöte, Gitarre und Klangstäbe ein.

Inzwischen wurde die Hirtenkantate von vier weiteren Volksschulen einstudiert und aufgeführt. Da in jeder Schule andere Instrumente zur Verfügung standen, richtete Ralf Schöck mehrere instrumentale Fassungen ein, angepasst an die Möglichkeiten der jeweiligen Schule.