Bild: Zwei Jäger am Titelblatt zur geplanten Publikation der von Erzherzog Johann angeregten Volksmusiksammlung von Johann Nepomuk Geiger (1805–1880). Noten Dås Gamserlschiaßn is mei Freid. Liedbiografie: Das Jagdrecht des Volkes wurde seit der Römerzeit zunehmend beschnitten, bis es überhaupt nur mehr dem wohlhabenden Adel vorbehalten war. Das Jagdprivileg des Adels galt, unter anderem, auch als … Das Gamserlschiaßn is mei Freid weiterlesen
Kategorie: 1819 – 1903: Musiksammlung
MUSIKSAMMLUNG
Im Zuge der Romantik wuchs in adeligen und bürgerlichen Kreisen das Interesse für naturhafte Erscheinungen, Lebensgewohnheiten und damit für die Musik der Landbevölkerung. Auslösender Faktor war hier die Industrialisierung, die althergebrachte Lebensformen verschwinden ließ. Als Folge wurde Volksmusik nicht mehr ausschließlich in einem sozialen Kontext praktiziert, sondern für Repräsentations- und wirtschaftliche Zwecke eingesetzt. Weiters zogen auch viele Leute als Industriearbeiter in die Städte und brachten ihre unterschiedlichsten Musikstile mit, die die musikalischen Unterhaltungsformen der Metropolen prägten.
1850 erlebte die Zither als volksmusikalisches Gegenstück zum bürgerlichen Klavier ihren ersten Höhepunkt. Blasmusikinstrumente waren nun kostengünstig herzustellen, Militärmusikkapellen kamen in Mode und bald wurden die Geigengruppen von lauteren Bläserensembles (Trompete, Horn, Tuba, Klarinette) abgelöst. Die neuen Handzuginstrumente (Akkordeon und Harmonika) machten es um 1860 möglich, mit einer Person eine ganze Orchesterunterhaltung anzubieten. In der Volksmusik setzte sich dieses von Volksmusikpflegern zunächst verdammte Instrument erst viel später durch.
Forscher und Sammler begannen Lieder und Tänze aufzuzeichnen. 1819 erschien von Zischka und Schottky das Büchlein „Österreichische Volkslieder“. Unterstützt durch namhafte Persönlichkeiten wie etwa Erzherzog Johann von Habsburg-Lothringen (1782-1859) initiierte Joseph von Sonnleithner (1766-1835), der Sekretär der „Gesellschaft der Musikfreunde in Wien“ eine erste zielgerichtete, systematische Initiative zur Sammlung und Analyse von Volksmusik in der k. u. k. Monarchie“.
Die letzten zwa Pülcher
Gemälde (1888) der "Pülcher" von Jose.f Engelhart. Ein Wiener Maler erzählt. Mein Leben und meine Modelle.", Wien 1943. Noten "Die letzten zwa Pülcher". Liedbiografie: Dieses Lied spielt auf reizvolle Art und Weise mit der gesellschaftlichen Nicht-Unterwerfung der beiden Protagonisten - der „zwa Pülcher". Diese haben das Gaunerleben dem konventionellen Leben vorgezogen. "Pülcher" ist eine wienerische … Die letzten zwa Pülcher weiterlesen
Auf tirolerischen Almen
Bild: Franz Friedrich Kohl. Noten Franz Friedrich Kohl. Liedbiografie: Die Bewirtschaftung der Alm während des Sommers galt alles andere als einfach. Trotzdem genoss das Almpersonal fernab des Hofes viele Freiheiten. So wird in diesem Lied das Almleben als Ausnahmezustand, als Ort der Freiheit, der im Gegensatz zu den beengenden Verhältnissen im Tal steht, beschrieben. Vor … Auf tirolerischen Almen weiterlesen
Schätzle, heandon Fiostorschibo (Uffom Strich)
Bild: Stubat im Bregenzerwald um 1960, Vlbg. Landesarchiv-Musiksammlung. Noten Liedbiografie: Gelegenheit zum Singen boten früher gesellige Zusammenkünfte u.a. am Abend in der „Stubat", der Spinn- oder Kunkelstube. Junge Menschen aus der Nachbarschaft trafen sich dabei zur Unterhaltung, es wurden Liebschaften angebahnt. Während die Mädchen am Spinn- oder Stickstock arbeiteten, wurde gesungen und musiziert oder getanzt. … Schätzle, heandon Fiostorschibo (Uffom Strich) weiterlesen
Aj ruse kose curo imaš – Welch‘ rußige Haare hast du, Dirne
Bild: Musikgruppe Danica. Noten. Liedbiografie: In diesem südserbischen Lied besingt ein junger Mann die rußigen Haare, den nach Honig schmeckenden Mund und die schönen Augen eines Mädchens. Viele serbische Lieder handeln, oft sehnsuchtsvoll und melancholisch von der Liebe. Tonaufnahme: Die in Salzburg beheimatete Musikgruppe Danica spielt das Stück bei einem Konzert in Wien am 27. … Aj ruse kose curo imaš – Welch‘ rußige Haare hast du, Dirne weiterlesen
Schintergruabn
Bild: Agnes Palmisano von Sepp Dreissinger. Noten Liedbiografie: Bei diesem Lied handelt es sich um ein Gstanzl-Lied mit Dudlereinschüben, das weit in die Wiener Musikantentradition zurück reicht. Die Verbindung zwischen Dudler und Instrumentalmusik wird hier deutlich. „Es ist anzunehmen, dass der Dudler dieses Liedes von der ersten Geigenstimme der ‚Anwandler Tänze' (von Jos. Winhart) übernommen … Schintergruabn weiterlesen
Von da hohen Alm
Bild: Almen im Nationalpark Hohe Tauern, privat Notenblatt Liedbiografie: Dieses Lied zählt zu einer der wichtigsten Gattungen österreichischer Volkslieder - den Almliedern. Die Almbewirtschaftung während der Sommermonate spielte einstmals im bäuerlichen Leben eine tragende Rolle. Die Sennerin bzw. der Senner waren für die Versorgung des Viehs und für die Verarbeitung der Milch verantwortlich. Noch heute … Von da hohen Alm weiterlesen
Bedlweibl wollt Kiarifiart’n gehn (Der geschlagene Mann)
Bild zum Lied aus "Das leibhaftige Liederbuch". Notenblatt. Liedbiografie: Dieses Lied lässt sich in seiner Urform bereits 1578 in Caspar Glanners „Erster Theil Newer Teutscher Geistlicher vnd Weltlicher Liedlein" finden. Verbreitung fand es vorwiegend in den Alpenländern, Mitteldeutschland und Böhmen, jedoch gibt es auch Hinweise auf französische und skandinavische Fassungen. Im alpenländischen Raum findet man … Bedlweibl wollt Kiarifiart’n gehn (Der geschlagene Mann) weiterlesen
Wachauer Schifferlied – Das Schifflein schwingt si dani vom Land
Bild: Zeichnung von Maria Grengg. Noten Liedbiografie: Der Liedinhalt basiert auf einer historischen Grundlage: Mit dem Untergang Konstantinopels 1453 fiel ganz Griechenland unter die Herrschaft der Osmanen. 1821 kam es zum erfolgreichen Aufstand gegen die Türken und im Folgejahr zur Verkündung der Unabhängigkeit Griechenlands. Von Westeuropa traten griechenfreundliche Freischaren in den Kampf ein, um die … Wachauer Schifferlied – Das Schifflein schwingt si dani vom Land weiterlesen