Bild: Stubat im Bregenzerwald um 1960, Vlbg. Landesarchiv-Musiksammlung.
Liedbiografie:
Gelegenheit zum Singen boten früher gesellige Zusammenkünfte u.a. am Abend in der „Stubat”, der Spinn- oder Kunkelstube. Junge Menschen aus der Nachbarschaft trafen sich dabei zur Unterhaltung, es wurden Liebschaften angebahnt. Während die Mädchen am Spinn- oder Stickstock arbeiteten, wurde gesungen und musiziert oder getanzt. Für die Hüter der öffentlichen und häuslichen Sittlichkeit, die Behörden und Geistlichen, war dies über Jahrhunderte hinweg ein Grund oftmals rigorosen Einschreitens.
Das scherzhafte Werbelied mit der Einladung zum Besuch einer Stubat entstand Ende des 19. Jahrhunderts im Bregenzerwald und gehört heute zu den am meisten gesungenen Liedern dieser Region. Textautor ist der Schreiner und Mechaniker Gebhard Wölfle (1848-1904) aus Bizau, der nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Gründer der ersten Laienspielgruppe Vorarlbergs, der Theatergruppe Bizau, bekannt ist.
Die Musik wird Alois Fritz (1868-1913) zugeschrieben, er war von Beruf Hutmacher und nebenbei musikalisch als Organist und Chorleiter tätig. Seine Autorenschaft ist allerdings fraglich, da die Melodie im 19. Jahrhundert weithin mit einem anderen Text bekannt war: „Ach wie wird es mir so bange, dass ich von dir scheiden muß”. Varianten dieses Auswandererliedes wurden auch im Bregenzerwald gesungen.
Tonaufnahme:
Die Tonaufnahme stammt von den “D’ Voaschaß-Sänger” und dem “Auer Frauenchörle”, entnommen der CD “walserisch und wälderisch” aus der Reihe “Musik der Regionen” Nr. 10, herausgegeben vom Österreichischen Volksliedwerk.