Wann i amoi stirb

Bild: Karl Hodina und Roland Neuwirth, Foto: Johannes Cizek.

Liedbiografie:

Einem Flugblattdruck zufolge wird der Text des Liedes „Wann i amoi stirb“ dem Wiener Volkssänger Carl Rieder (1819-1886) zugeschrieben. Auch das Lied „Hiatzt bin i no kloan“ war in dieser Zeit mit derselben Melodie in der ganzen Steiermark, insbesondere im Mürztal verbreitet. Peter Rosegger berichtete, dass er dieses Lied anlässlich seiner Musterung (1864) in Bruck an der Mur hörte. Er druckte es 1872 in „Volkslieder aus der Steiermark“ gemeinsam mit Richard Heuberger unter dem Titel „Das lustige Steirerlied“ in Hochsprache übertragen ab, um es so breiten Bevölkerungsschichten jedoch mit Herkunftssignet zugänglich zu machen.

Inwieweit „Wann i amoi stirb“ aus „Hiazt bin i no kloan“ oder umgekehrt entstand, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Die Melodie scheint beliebt gewesen zu sein, da sich verschiedenste Textvarianten nachweisen lassen. Auch könnte die Melodie einer noch älteren Volksmelodie entlehnt sein. So datierte etwa Rudolf Wolkan „um 1865“ eine weitere textliche Variante mit dem Titel „Nur immer fidel, fidel!“, die laut einem weiteren Flugblattdruck mit der Melodie „Die flotten Geister, von Strauss“ gesungen werden sollte. Hier handelt es sich dabei um die Melodie „Flattergeister“ von Josef Strauss (Op. 62, 1859). Danach tauchen noch weitere Textvarianten zur Melodie auf z.B. als scherzhaftes Loblied auf Wein, Bier, Most und Schnaps 1908 in Graz oder 1914 in Kärnten.

Die hier abgedruckten Noten mit Klaviersatz „Wann i amoi stirb“ zeigen deutlich die Wiener Prägung im melodischen durch einen langsamen Walzertakt mit einer absteigenden Melodiebewegung, als auch durch die inhaltliche Bezugnahme zum Tod, das die besondere Beziehung des Wieners zum Tod widerspiegelt. „Allweil fidel“ übernimmt die abschließende Funktion der Strophen als Kehrreim.

Tonaufnahme:

Heute bekannte Interpreten des Wienerliedes wie Karl Hodina und Roland Neuwirth begleitet dieses Lied schon durch das ganze Leben. Auf ihrer CD „Briada” vereinigen sich mit diesem Lied zwei Generationen Wienermusik auf einer Bühne. Mit den Kompositionen Karl Hodinas (7.6.1935-24.3.2017) erlebte das Genre der Wiener Lieder seit den 1970er Jahren einen Aufschwung. Roland Neuwirth ist es gelungen, durch sein Festhalten am Wiener Dialekt, kombiniert mit modernen Musikeinflüssen wie dem Blues, dem Wienerlied neues Leben einzuhauchen.


Varianten: