Im Kärntner Gailtal wird das traditionelle Kufenstechen als Teil des Kirchtagsbrauchtums noch heute gepflegt. Dabei reiten junge Männer dörflicher Burschenschaften auf ungesattelten Pferden und versuchen im Ritt mit einem Eisenschlögel ein kleines Holzfass (Kufe), welches sich auf einem Pfahl befindet, zu zerschlagen. Bei den Burschenschaften handelt es sich um Zusammenschlüsse der ledigen Jungmänner eines Ortes, im Gailtal „Konta” genannt. Die Gemeinschaft der Jungmänner nimmt aktiv am kulturellen Leben teil und widmet sich besonders der Pflege des Brauchtums. Dazu gehört auch im Anschluss an das Kufenstechen der Lindentanz (Tanz unter der Dorflinde), der vom Burschenführer und seiner Tänzerin eröffnet wird.
Zum Ursprung des Kufenstechens gibt es verschiedene Versionen: sie reichen von der Erinnerung an die Türkenkriege über die Nachahmung mittelalterlicher Turnierspiele bis zur Übernahme von bäuerlichen und städtischen Reiterfesten, die den Abschluss der sommerlichen Erntearbeiten markieren. Bereits 1804 erlebte Erzherzog Johann diesen Brauch und zeichnete ihn auf.
Tonaufnahme:
Das Lied selber wurde von Gailtaler Kirchtagssängern überliefert und findet sich auch unter der Bezeichnung „Kufenstecherlied”. Bearbeitet und gesetzt wurde es vom bekannten Kärntner Chorleiter und Gesangsreferenten Prof. Helmut Wulz. Hier singen das Lied „Gailtaler Reiter” die „5 Gailtaler”, ein Kärntner Männerquintett, welches aus dem „Grenzlandchor Arnoldstein” entstanden ist.
Bild: Kufenstechen in Feistritz 2006