Hintern Bam, vordern Bam

Bild: Renate Schmidt, Volksschule Strobl, 4a Klasse 1993/94.

Liedbiografie:

Bei dem Lied handelt es sich um einen  Kinderreim, dem der Bayer Wastl Fanderl, eine bekannte, hier zu hörende Weise unterlegt hat. Wastl Fanderl (1915-1991) war ein über die oberbayerischen Grenzen hinaus bekannter Volksliedpfleger, Moderator und Sänger. Ab 1958 gab er die „Sänger- und Musikantenzeitung“ heraus und 1965 begründete er den Verein für Volkslied und Volksmusik e.V. mit, eine bayerische Einrichtung ähnlich dem Österreichischen Volksliedwerk. Bei Singveranstaltungen, aber auch im Bayerischen Rundfunk vermittelte er selbst verfasste und nach überlieferten Vorlagen veränderte Lieder, ergänzte diese mit Stimmen und publizierte viele Liederbücher. Zahlreiche SängerInnen, MusikantInnen und Volksmusikliebhaber begeisterten sich für sein musikalisches Schaffen, sodass seine Stücke bald weite Verbreitung fanden.

Erstmal veröffentlichte Wastl Fanderl das Lied 1980 im Liederbuch „Annamirl Zuckaschnürl, altbairisches Liederbuch“. Im scherzhaften Dialog erzählt der Hansl die unglaublichsten Gegebenheiten, während die zweite Person nicht so ganz überzeugt meint „Ei, mei Hansl, was d’ net sagst! Na, des glaub i net!“. Eine Handschrift von 1932 aus Furth a.d. Triesting, die im Niederösterreichischen Volksliedarchiv zu finden ist, belegt, dass der Kinderreim schon vor dem Lied weit verbreitet war.  

Tonaufnahme:

Gern gesungen wird das Lied daher mit Kindern. Hier zu hören sind die SchülerInnen der Volksschule Saalfelden-Markt, aufgenommen 1994 auf der CD „Bigga, Bogga, Besenstiel“. Das Bild wurde von einer Schülerin der Volksschule Strobl im Schuljahr 1993/94 angefertigt und ziert die Kinderliederpublikation „Salzburger Volksliederblätter“, in denen das Lied ebenfalls zu finden ist. Die Musikpädagogin Sabine Schörghofer aus Abtenau im  Salzburger Lammertal hat das Lied im Coronajahr 2021 aufgegriffen, textlich bearbeitet und ein Video mit musikdidaktischen Anleitungen angefertigt.

 

Projekt:
 
Schulen:
Volksschule, musikalische Früherziehung
Zeitraum:
einzelne Schulstunden bis zu mehrere Wochen und für den privaten Gebrauch
Personen:
Kinder, SchülerInnen und Lehrpersonen, evtl. MusikpädagogInnen der Volksliedwerke
 
Projektbeschreibung:

Die Musikpädagogin Sabine Schörghofer aus Abtenau gibt hier Anregungen zur Gestaltung eines Gstanzlliedes. Dieses und andere Gstanzln können gesungen, geübt und nach Lust und Laune neu gedichtet werden. Die Pädagogin Sabine bringt daher auch Ideen wie sich fächerübergreifend im Fach „Deutsch“ damit arbeiten lässt. Weiters sind im Stundenblatt Anregungen zum Bauen von einfachen Instrumenten angefügt.  

Als elementare Musik- und Tanzpädagogin sowie Chorleiterin ist es für sie aber besonders wichtig Kinder und Jugendliche durch die Arbeit mit ihrer Stimme beim Erwachsenwerden zu begleiten. Gelingt es, in ihnen die Begeisterung für dieses Instrument zu entfachen, wird die Singstimme für immer einen wertvollen Platz in ihrem Leben erhalten, sei es in künstlerischen Aktivitäten oder einfach als ein „Werkzeug zum Glücklichsein“.

Über ihren Kanal „Sing Sang Kling Klang“ finden sich weitere musikpädagogische Videos. Achtsamkeit, Wertschätzung und ein kreativer Umgang mit Dingen aus unserem Alltag werden impulsgebend für musikalische Entdeckungsreisen, in deren Mittelpunkt die Singstimme steht. Das Kinderzimmer, die freie Natur und vieles mehr bieten Möglichkeiten, um in uns Lieder hervorzurufen, die wiederum neue Welten eröffnen und in phantasievolle Gestaltungen münden.

 

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