Bild: Cover Liederbuch des OÖ. Volksliedwerks “Linz im Lied”.
Liedbiografie:
Die Herkunft dieses Liedes ist unklar. Flugblätter „Mir san Landsleut” aus dem Blaha Verlag in Wien um 1890 handeln von Linzer und Böhmischen Landsleuten bzw. waren auch mit „Weanerische Landsleut” zu singen. Die Liedentstehung bezieht sich hier wohl auf die durch die zunehmende Industrialisierung ausgewanderten Landarbeiter aus der Gegend um Linz und den Böhmerwald in die Fabriken der Stadt Wien. Später fand das Lied wohl wieder Einzug in die Heimat.
Gustav Jungbauer zeichnete bereits 1912 und 1923 Versionen des im Böhmerwald mehrfach verbreiteten Liedes auf, welche er 1930 in der Sammlung „Volkslieder aus dem Böhmerwalde” veröffentlichte. Die vorliegende Fassung stammt von 1925 aus der Oberösterreichischen Volkstanzsammlung von Hermann Derschmidt, überliefert vom Knecht „Link” in Klaffer am Hochficht im Mühlviertel. Sie ist anlässlich der Kulturhauptstadt Linz 09 im Liederheft “Z’Linz auf da Bruckn” vom Oberösterreichischen Volksliedwerk herausgegeben worden. In Verbindung mit der Walzerweise „Es gibt kalte Wasserl, es gibt kalte Brünn” gehört die Zweivierteltaktweise „Drum san ma Landsleut, linzerische Buama” zum Volkstanz „Deutscher Umgang” und ist auch auch unter „Linzer Polka” zu finden.
Der Tanz zählt zu den Gattungen der Kontratänze. Was bedeutet, dass man nicht in Paaren tanzt, sondern in Gruppen. Diese Form war im 17. und 18. Jahrhundert weit verbreitet und wurde von Johann Strauß Vater aus Frankreich nach Wien eingeführt. Es gibt verschiedenste Formen von Gruppentänzen und in diesem Fall tanzt der Mann mit zwei Frauen. Der „Deutsche Umgang” besteht aus zwei Rhythmen. Die Strophe steht im 3/4 Takt und der Refrain im 2/4 Takt. Die Tanzschritte orientieren sich jeweils nach dem vorgegebenen Rhythmus. Die bekannte Weise wird heute sowohl zum Tanz als auch als Lied gesungen.
Tonbeispiel:
Hier spielen die Urfahraner Aufgeiger, entnommen der CD Tänze aus Oberösterreich 2, 1998 herausgegeben von der OÖ. Landesmusikdirektion und dem OÖ. Volksliedwerk. Aufgrund der Bestrebung, einen eigenen Zuganz zu den lokalen musikalischen Wurzeln zu finden, spielen die Musiker seit etwa 1980 mit zwei Melodie Geigen und dazu wechselnder Besetzung zusammen.