Bild: Josef und Franz Steinegger.
Liedbiografie:
Pfeiferbuben sind noch heute besonders im Salzkammergut zu finden. Ihr Instrument ist die Seitl- oder Schwegelpfeife, eine klappenlose Querflöte aus Holz. Der Wiener Alexander Baumann (1814-1857), ein beliebter Schriftsteller, Stegreifdichter, Schauspieler und Komponist sowie „Official des k. k. Kabinett-Archives“ trug um 1830 vor allem als Sänger und Zitherspieler einiges zur Bekanntheit und Verbreitung alpenländischer Melodien in den gebildeten Kreisen Wiens bei. Durch seine starke Verbindung zum Salzkammergut veröffentlichte er 1854 „Di zwoa Pfeifabubn“. Das Jodlerlied wurde mit vier Strophen abgedruckt, für zwei Singstimmen und, wie es damals üblich war, mit einer Klavierbegleitung, die vermutlich vom Komponisten und Hofkapellmeister Benedikt Randhartinger (1802–1893) stammt. Bei den in der zweiten Strophe erwähnten Pfeifern „Sepp und Franz“ handelt es sich um Josef und Franz Steinegger, vulgo Wilhalmer, Holzknechte und Salzarbeiter aus Grundlsee. Die Brüder verbrachten auf Einladung der Gräfin Josephine von Wertheimstein den Winter 1853/1854 in Wien, wo sie auch im Hause Baumanns musizierten, den sie wohl hier oder auch in ihrer Heimat zur Komposition des Jodlerliedes angeregt haben dürften.
Verschiedene Varianten des Liedes verbreiteten sich rasch, wurden von Josef Pommer aufgezeichnet und werden noch heute vor allem in Wien und im Salzkammergut gesungen. Die heute gebräuchliche Fassung besteht aus der ersten, zweiten und dritten Strophe von Alexander Baumann, versehen mit der von Helmuth Pommer veröffentlichten Jodlermelodie aus der Sammlung seines Vaters Josef.
Tonaufnahme:
Die instrumentale Fassung des Liedes hier stammt von der „Ausseer Zithermusi“ und den „Altausseer Seitlpfeifer“. Die „Ausseer Zithermusi“ gibt es in dieser Formation seit den 1990ern, ihr Repertoire umfasst vor allem überlieferte Volksmusik, erweitert um selbst komponierten Stücke des Zitherspielers Hans Gaiblinger. Neben ihm gehören zwei weitere Zitherspielerinnen, Sieglinde Köberl und Gerlinde Duschl und in Gitarrenbegleitung Hanni Gaibinger der Gruppe an. Bei dieser Tonaufnahme handelt es sich um einen Livemitschnitt, der im Rahmen des „Konrad Mautner-Abends“ im Kurhaus Bad Aussee am 26.06.1999 aufgezeichnet wurde.