Liedbiografie/ Tonaufnahme:
Das hier zu hörende Lied „Kirtograffa“ komponierten SchülerInnen der Musikhauptschule Ottenschlag 2002 im Rahmen eines „Mit allen Sinnen“ Kompositions-Workshops gemeinsam mit der Waldviertler Musikgruppe „Stoahoat & Bazwoach“. Ziel dabei war es, geeignete und für SchülerInnen ansprechende Volksmusikstücke aufzubereiten oder neu zu komponieren. Das Lied ist auf der CD und im gleichnamigen Heft „Volxmusik macht Schule“ zu finden. Die Melodie stammt von 7 SchülerInnen der 3a, der Text von Rudi Hofbauer. Die Komposition jüngeren Ursprungs beschreibt auf humorvolle Weise wie ein Kirchtag früher abgelaufen sein mag und die Raufereien die sich vielleicht heute noch so zutragen.
Der Ursprung eines Kirtags geht auf das jeweilige Kirchweihfest zurück, das sich oft bis in früheste Jahrhunderte zurückverfolgen lässt. Dieser Tag gilt als Festtag der Kircheneinweihung bzw. des Kirchenpatrons. Der zur Erinnerung abgehaltene religiöse Kirtag steht meist in unmittelbaren Zusammenhang mit einem weltlichen Kirtag / (Jahr-)Markt. Das Programm erstreckt sich vielfach auf mehrere Tage und reicht dabei von Märkten, Umzügen, Musik, Tanz, Brauchspielen oder dem Aufstellen eines Kirtagsbaums bis hin zum Bierzelt.
Hier singen und musizieren die SchülerInnen der 3a mit den Musikern von „stoahoat & bazwoach“. Reinhard Horth (Kontrabass), Stefan Horth (Schlagwerk), Michael Koch (Gitarre), Thomas Mayerhofer (Querflöte, Kontrabass, Tenorhorn, E-Bass), Johannes Teuschl (Querflöte, Steirische Harmonika, Thinwhistle, Tuba) und Florian Weiß (Geige, Kontrabass, Posaune, E-Gitarre) in der damaligen Besetzung.
189 SchülerInnen, 14 Lehrpersonen, 3 ReferentInnen (Volkskultur Niederösterreichs, Mundart), Caritas Tageswerkstätte Braunegg
Projektbeschreibung:
Ausgehend von der Idee sich freiwillig zu engagieren wählte die MHS Ottenschlag die Waldviertler Mundart als Thema, um die nahe gelegene Tageswerkstätte für Menschen mit besonderen Bedürfnissen in Braunegg mit einem abschließenden Benefizabend finanziell zu unterstützen.
Die Mundart wurde in den verschiedensten Unterrichtsgegenständen beleuchtet. In Deutsch erarbeiteten die SchülerInnen Sagen und Mundartgedichte aus dem Waldviertel. Besonders die Gegenüberstellung von Hochdeutsch und Dialekt öffnete den SchülerInnen die Augen, wie sehr sie eigentlich „zweisprachig“ aufwachsen. Gedichte Waldviertler MundartdichterInnen wurden entdeckt und deren Vortrag geübt sowie von der Neigungsgruppe ein Theaterstück erarbeitet. Im Informatikunterricht wurde ein Lexikon von bekannten Waldviertler Mundartausdrücken angefertigt und in der Aula für alle MitschülerInnen auf großen Plakaten dargestellt. Dabei war euch eine Vielzahl an Redewendungen vertreten. Weiters druckten die SchülerInnen Dialektausdrücke mit Linoldruck auf heimische Materialien (Steine, Leder, Holz, etc.). In Musikerziehung wurden Waldviertler Volkslieder, –musikstücke und -tänze gesucht und einstudiert, die beim Benefizabend den Eltern, Bekannten und Interessierten präsentiert wurden. Das hier zu hörende Lied „Kirtografn“ komponierten SchülerInnen selbiger Schule bereits 2002 mit der Waldviertler Musikgruppe „Stoahoat & Bazwoach“ in einem „Mit allen Sinnen“ Workshop. 2008, anlässlich des Mundartprojektes „Waldviertlerisch“, griff man es wieder auf.
Im Rahmen des Projektes stattete die Schule der Tageswerkstätte einen Besuch ab, um deren Arbeits- und Lebenswelt kennen zu lernen. Darüber hinaus arbeiteten 8 SchülerInnen freiwillig an drei Nachmittagen in den Werkstätten mit. Im Gegenzug wurden die Jugendlichen von Braunegg in die Schule eingeladen um sich in den Gegenständen Religion, Musik, Kreatives Gestalten, Bewegen und Sport einzubringen.